Grillmythen und Fakten rund ums Grillen ? Tipps und Tricks
Ihr habt es Euch gewünscht, wir haben geliefert. Wir beantworten Euch die häufigst gestellten Fragen und Mythen rund ums Thema Grillen. Was ist beim Kauf von Fleisch zu beachten, wann muss ich mein Fleisch wenden? Alles Fragen, die wir zusammen mit Euch in diesem Beitrag klären, damit Ihr bei Eurer nächsten Grillparty mit von SANTOS zertifiziertem, fundiertem Fachwissen angeben könnt.
Wieso sollte man kein mariniertes Fleisch kaufen?
Was machen die meisten Grill-Neulinge falsch? Es fängt bereits beim Einkauf an. Warum sollte ich kein mariniertes Fleisch kaufen? Weil….na man sollte gutes Fleisch nicht kaputt marinieren! Schließlich wollt Ihr sehen, was auf Euren Teller kommt. Die meisten Marinaden sind so dick, dass Ihr gar nicht mehr erkennen könnt, was sich darunter befindet oder ob das Fleisch überhaupt noch gut ist. Des Weiteren entsteht in Eurem Grill starker Qualm sowie Flammen bei stark öligem, mariniertem Fleisch. Viele denken, dass mariniertes Fleisch nicht am Rost klebt. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Es klebt nur umso mehr. Also lasst einfach die Finger von fertig mariniertem Fleisch und würzt es selber! Dann trefft ihr auch garantiert den passenden Geschmack.
Wie sollte man Fleisch würzen?
Wir salzen unser Fleisch immer eine Stunde vor dem Grillen. So hat das Salz Zeit, um als natürlicher Geschmacksverstärker in das komplette Fleisch einzuziehen. Das Fleisch wird dadurch von Rand zu Rand einheitlich gesalzen und nicht trocken oder zäh, wie viele denken. Ganz im Gegenteil hebt das Salz den natürlichen Geschmack noch einmal hervor. Aber Achtung: Salzt Euer Fleisch nur von einer Seite. So könnt Ihr die ungesalzene Seite als erstes Angrillen und erhaltet köstliche Röstaromen. Anschließend die gesalzene Seite grillen und garen. Hinterher könnt Ihr frischen Pfeffer aus der Mühle darüber streuen, damit Euch die Aromen erhalten bleiben und nicht nicht verbrennt. Denn: Pfeffer verbrennt schneller als Fleisch und setzt dabei Bitterstoffe frei.
Gibt das Ablöschen mit Bier zusätzliches Aroma?
Solltet Ihr Euer Fleisch mit Bier ablöschen? Nein, auf keinen Fall! Der einzige, der hier mit Bier abgelöscht wird, ist Benny. 😉 Denn was passiert, wenn Ihr eine Flüssigkeit in das Feuer bzw. die Holzkohle schüttet? Es entsteht eine Verpuffung. Die Asche geht gegen das Grillgut und Euer Fleisch schmeckt nach Holzkohle. Dann könnt Ihr auch direkt an einem Brikett knabbern.
Wie grille ich Fleisch am besten an?
Die Aussage “Am besten das Fleisch bei 350 Grad auf das Rost legen um die Poren zu verschließen.” – ist natürlich völliger Quatsch. Fleisch hat keine Poren. Was nicht da ist, können wir auch nicht verschließen. Fleisch besteht aus Fasern. Beim Grillen spalten sich die Eiweiße und werden zu den sogenannten Röstaromen, die Euer Fleisch so unfassbar lecker machen. Mit dem perfekten Branding und den Röstaromen werdet Ihr im Handumdrehen zum gefragten Grillprofi.
Wie brate ich meine Bratwurst am besten?
Viele Kunden kommen immer auf uns zu und fragen uns, wie man die perfekte Bratwurst brät. Ohne dass sie Euch verbrennt, noch roh in der Mitte ist und die Frau im Hintergrund schreit, weil alles in Flammen steht. Wir geben Euch zwei Methoden mit an die Hand, wie Ihr spielend leicht ein Experte im Bratwurst braten werdet – und das ganz ohne Bratwurstbratgerät.
Einmal könnt Ihr die Bratwurst auf das Ablagerost legen, sodass sie gleichmäßig braun wird. Oder Ihr legt sie bei mittlerer Hitze und direkter Temperatur auf den Rost und anschließend auf den Ablagerost, sodass sie noch warm bleibt. Vermeidet hohe Temperaturen. Sonst verbrennt Euch die Wurst, wird schwarz und bitter und ist in der Mitte noch roh und kalt. Dafür ist die Wurst zu schade.
SANTOS-Grillmeister-Tipp: Die Wurst auf beiden Seiten leicht in regelmäßigen Abschnitten anritzen, so gebt Ihr der Wurstfüllen Platz sich auszubreiten, habt keine unerwarteten Wurstplatzer und habt Extrafläche für schmackhafte Röstaromen geschaffen. Außerdem hebt das Eure Wurst hervor und ist ein echter Hingucker bei den Kindern!
Wann wende ich mein Fleisch am besten?
Und jetzt kommt ein Riesentipp: Bis sich das Fleisch von alleine lösen lässt. Viele reißen einfach die Hähnchenbrust vom Rost und es bleibt nur noch Geschnetzeltes übrig. Geduld ist hier das Schlüsselwort. Ihr müsst warten, bis sich die Eiweiße aufspalten. Dann könnt Ihr das Fleisch problemlos vom Rost lösen, egal ob Schwein, Hähnchen, Rind, Kalb, Fisch etc. Dann löst Ihr das Fleisch und dreht es um 90 Grad. So erhaltet Ihr ein schönes rautenförmiges Branding.
Nun den Grilldeckel wieder schließen, um Temperatur im Grill zu bekommen. Anschließend das Fleisch wenden, sodass es von beiden Seiten schön gegrillt wird. Mit der Zeit bekommt Ihr ein Gefühl dafür, wann Ihr das Fleisch lösen könnt. Denn Entrecôte hat mehr Fett und kann früher gewendet werden als bspw.ein Filet ohne viel Fett. Übung macht hier den Meister!
SANTOS-Grillmeister-Tipp: Noch nicht ganz sicher ob es Zeit ist zum Wenden? Es spricht nichts gegen vorsichtiges hochheben … tastet Euch ran, probiert aus und denkt immer dran: Wenn es anfängt nach verbranntem Fleisch zu riechen, habt Ihr zu spät gewendet. 😉
Womit wende ich mein Fleisch?
Jetzt habt Ihr theoretisch so lecker gegrillt. Aber womit arbeitet Ihr eigentlich am Grill? Womit wendet Ihr euer Fleisch? Mit der Fleischgabel? So haut Ihr Euch nur Löcher in das Fleisch, der Saft tritt aus und verkocht. Verwendet zum Wenden besser eine Grillzange. So habt Ihr auch nicht das Problem, dass Ihr nicht mitbekommt, wenn das Fleisch am Rost klebt und könnt sauber am Grill arbeiten.
Wann sollte ich mein Fleisch drauflegen?
Vorweg ist es wichtig, dass Ihr Euren Grill auf 300 bis 350 Grad vorheizt. Der Grillrost muss richtig heiß sein, damit die Hitze an das Grillgut übertragen wird. Sprich wenn Ihr ein kaltes Stück Fleisch in einen kalten Grill schmeißt, werden wohl kaum Röstaromen entstehen. Heizt den Grill einmal vernünftig auf. Legt dann das Fleisch bei hoher Temperatur auf. Denn wir benötigen die Energie aus dem Rost. Die Flamme sorgt lediglich dafür, dass der Rost heiß bleibt. Also einmal vernünftig aufheizen und dann könnt Ihr loslegen!
Bei wie viel °C sollte ich grillen?
Für uns ist 350 Grad die perfekte Temperatur, um direkt auf dem Rost zu grillen. Manche Grills erreichen nur Temperaturen bis zu 300 Grad. Dann braucht das Fleisch einfach ein bisschen länger, um Röstaromen zu entwickeln. Wichtig ist, dass Ihr das Fleisch bei hoher Temperatur für kurze Zeit auf Eurem Grill angegrillt. Anschließend das Grillgut im indirekten Bereich bei ca. 150 Grad garen lassen, bis es die gewünschte Kerntemperatur erzielt hat. Wenn Ihr noch mehr Röstaromen und eine knackige Kruste auf Eurem Fleisch wünscht, verwendet den 800 °C Seitenbrenner.
Kann ich mein Grillgut in Alufolie einpacken?
Viele Kunden kommen auf uns zu und erzählen uns stolz, dass sie ihr Fleisch in Alufolie einpacken. Das arme Fleisch! Denn was passiert, wenn Ihr Euer heißes Fleisch in Alufolie einpackt? Der Dunst kann nicht entweichen und verkocht Eure mühselig gegrillte Kruste. Zudem löst sich bei Salzen und Säuren die Alufolie auf und Ihr esst sie mit. Für die Umwelt ist es ebenso schädlich wie für uns. Alufolie? Den Quatsch lassen wir und verwenden stattdessen besser Butcher Paper zum nachgaren.
SANTOS-Grillmeister-Tipp: Wenn Ihr das Butcher Paper mit Rinderfett oder Butter bestreicht, hält es das Fleisch wunderbar saftig und gibt sogar noch zusätzlichen Geschmack. Aber Obacht … weniger ist manchmal mehr.
Wie schaffe ich es, dass kein Saft austritt?
Ihr kennt es: Im Steak Restaurant wird Euch das Steak serviert. Ihr schneidet es auf und der Fleischsaft läuft in die Kroketten, Pommes und Salat. Dies vermeidet Ihr, in dem Ihr bei geringer Temperatur das Fleisch gart. Grillt das Steak unter 150 Grad. Je mehr Zeit und weniger Temperatur Ihr dem Fleisch gebt, desto saftiger wird es. Bei über 160 Grad wird Collagen im Fleisch freigesetzt, das Fleisch ist gestresst und der Saft tritt aus. Aber Achtung: Bei einem Roast Beef klappt das hervorragend. Eine Hüfte am Stück dagegen ist etwas undankbarer. Hier könnt Ihr es nicht ganz vermeiden, aber auf jeden Fall stark verringern. Und auch wenn es schwierig ist…lasst Euer Fleisch nach dem Grillen ruhen und gebt ihm die Zeit sich wieder zu entspannen!
Kann ich auf dem Grill auch etwas anderes als Fleisch grillen?
Na klar! Frisches Gemüse, Pimientos, aber auch köstliche Desserts sind vom Grill möglich. Wie wäre es mit einer schön gegrillten Ananas mit Rohrzucker und einer Kugel Vanilleeis on Top? Damit könnt Ihr garantiert bei jeder Grillparty punkten.
Wann sollte ich meinen Grill reinigen?
Viele fragen uns immer, wann wir unseren Grill sauber machen. Ganz klar: Am Ende des Grillens! Einfach den Grill schön hoch heizen lassen, sodass die Grillreste durch die Pyrolyse verbrennen. Den Deckel aufklappen und den Rost abbürsten. Bei Gussrosten zusätzlich den Rost einfetten. Viele reinigen den Grill auch erst vor dem nächsten Grillen. So können allerdings durch die Essensreste Schimmelpilze entstehen. Das wollt Ihr wahrscheinlich genauso wenig wie wir! Deswegen: Immer einfach nach dem Grillen reinigen.
Macht die Art des Grills einen Unterschied?
Wir sagen ganz klar: Nein! Denn wenn ich mein Fleisch bei 350 Grad angrille, hat die Temperatur als solches keinen Geschmack. Die Eiweiße spalten sich auf, egal ob Holzkohle-, Elektro- oder Gasgrill. Der Geschmack verändert sich nicht.
Kann ich mit einem Einweggrill dieselben Ergebnisse erzielen?
Schwierig. Es ist einfach so, dass wir eine standhafte Temperatur zum Grillen benötigen. Einfache, günstige Grills erreichen nicht die benötigte Temperatur für die Pyrolyse. Zudem haben sie ein sehr schwammiges Flammbild, wodurch Eure Grillergebnisse stark beeinträchtigt werden. Deswegen lassen wir es einfach, tun der Umwelt was Gutes und verwenden Grills mit ordentlich Power.
Eure Meinung ist gefragt!
Habt Ihr noch Fragen, die wir beantworten sollen? Selber Mythen, die sich in Eurem Bekanntenkreis wacker halten? Oder habt Ihr andere Erfahrungen als wir gemacht? ? Schreibt es uns in die Kommentare!
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